Das Interesse war diesmal so groß, dass erstmals die Zahl der Teilnehmer beschränkt werden musste. Die rund 80 Gäste erlebten einen spannenden Abend mit Industrie „pur und hautnah“. Höhepunkt war der „Abstich“ einer fast 1600 Grad heißen Stahlpfanne, den die mit Helmen bewehrten Gäste aus nächster Nähe miterlebten. Die abendliche Exkursion in den Industriebetrieb war nur möglich, weil die Mannschaft ihre Arbeitszeit an diesem Tag in die Abendstunden verschoben hatte.
Nach der Begrüßung in der Werkshalle durch den Hausherrn, das langjährige IVL-Vorstandsmitglied Clemens Schmees, folgte eine Videopräsentation, bei der Tobias Bohn, sonst im Vertrieb tätig, die Firmengeschichte, die Kunst des Stahlgießens, die breite Produktpalette, die technisch anspruchsvollen Prüfprozesse,die genutzten Technologien, 300 (!) verschiedene Stahlqualitäten und Arbeitsschritte anschaulich erläuterte.
Das in dritter Generation bestehende Familienunternehmen begann 1961 mit einer Drehbank, 1965 erfolgte der Umzug zum Rudolf- Diesel- Weg, 1968 der erste Abstich „selbstgekochten Stahls“. 1992 übernahm die Firma Schmees im Zuge der „Wende“ eine Gießerei im sächsischen Pirna, wo bis zu 10 Tonnen schwere Werkstücke gefertigt werden können. Heute werden in beiden Betriebsstätten mit mehr als 300 Mitarbeitern (aus 20 verschiedenen Nationen) Präzisionsgussteile aus Edelstahl produziert. Schwerpunkt sind Anwendungen in der Nahrungsmittel- und Pharmaindustrie, dem Energiemaschinenbau und dem Pumpen- und Armaturenbau. Von 2014 bis 2017 investierte das Unternehmen acht Millionen Euro in die Standorte, die Bilanzen zeigen für die letzten beiden Jahre Umsätze von rund 35 Millionen Euro.
Inzwischen ist Schmees zusätzlich als „Kunstschmiede“ bekannt. Bekannte Künstler lassen dort ihre Objekte fertigen. Konsequenterweise wurde für diesen Geschäftszweig vor zwei Jahren neben Schmees cast die Abteilung Schmees art gegründet.
Beim rustikalen Imbiss nach den Führungen durch die Betriebsteile dankte Vorsitzender Gerhard Witte dem Ehepaar Clemens und Carla Schmees und den fleißigen Helfern für einen „Abend mit besonderer Atmosphäre“.
Text & Fotos: Martin Mönikes