Die notwendigen Baumaßnahmen an der maroden Autobahn 59 und an zwei Brücken über die Eisenbahnstrecke Köln-Düsseldorf werden in Langenfeld und Monheim zu erheblichen Verkehrseinschränkungen führen. Im schlimmsten Fall droht im zweiten Quartal 2026 sogar eine zeitgleiche Überschneidung der Maßnahmen. Am 29.April bereits fand deshalb in der Staatskanzlei NRW ein Treffen zwischen der Autobahn GmbH, Straßen. NRW, der Deutschen Bahn, dem Düsseldorfer Regierungspräsident, Vertretern der Städte Düsseldorf und Monheim und Langenfelds Bürgermeister Frank Schneider statt.
Auf Wunsch des Langenfelder Industrievereins boten Bürgermeister Schneider und die städtische Wirtschaftsförderung vorigen Donnerstag im Rahmen eines Online-Austausches den lokalen Interessenten umfassende Infos zum Sachstand an. Rund 100 Firmenvertreter nutzten dieses mittägliche Angebot, um die erwartbaren Probleme zu erkennen und mögliche Lösungen zu diskutieren. Der Bürgermeister begann mit einer ausführlichen PowerPoint-Präsentation der Maßnahmen und vermutlichen Zeitfenster. Im Chat konnten die Zuhörer weitere Fragen stellen oder ihre konkreten Sorgen und Probleme schildern. Dabei wurde an Einzelfällen deutlich, welche unmittelbaren Folgen (gleich zusätzliche Kosten) die eingeschränkte Erreichbarkeit und längeren Fahrzeiten oder die organisatorischen Anpassungen für den Einzelnen (und die Kunden, Klienten und Besucher) haben werden. Betroffen sind sowohl lokale Produzenten, als auch Dienstleister und speziell die Transportbranche. Natürlich werden auch alle Bürger und die Ein- und Auspendler im Alltag wochen- oder monatelang unter diesen Baumaßnahmen leiden. Die Erfahrungen bei den baubedingten wechselseitigen Sperrungen der A 59 im vorigen Herbst sind Bürgern, Handel und Dienstleistern in schlechter Erinnerung.
Frank Schneider erinnerte daran, dass es keine Diskussion mehr über den Zeitpunkt der Arbeiten gebe, vielmehr „gehe es darum, den Verkehr effizient zu leiten und Ideen, wie Verkehre wirksam reduziert werden können. Wirtschaftsförderer Thomas Zacharias ist es wichtig, die Firmen so früh wie möglich einzubinden, damit auch dort- in Abstimmung mit den Mitarbeitenden – über individuelle Lösungen nachgedacht wird. Können Arbeitszeiten entzerrt oder Fahrgemeinschaften gebildet werden, ist (wieder) Home-Office eine Hilfe? Der IVL Vorsitzende Michael Becher appellierte an die Teilnehmer, gemeinsam einen Langenfelder Weg zu finden, um die Belastungen erträglich zu gestalten. „Stauradeln statt Stadtradeln“ war ein Vorschlag.
Die genauen Termine der Sperrungen sind noch nicht bekannt, laut Zacharias„eine Chance für die Firmen, mit Vorbereitungen „vor die Lage zu kommen“. Sich mit dem Ernstfall umgehend zu beschäftigen, mache auch deshalb Sinn, weil der kritische Zustand der A 59 und der beiden Eisenbahnbrücken Knipprather Straße und Berghausener Straße schon jetzt jederzeit und plötzlich weitere Einschränkungen mit sich bringen kann. Mit Firmen, die vermutlich besonders betroffen sind, wird die Verwaltung frühzeitig Kontakt aufnehmen.
Im Bau- und Verkehrsausschuss am 22. Mai 2025 werden Vertreter der Autobahn GmbH und von Straßen. NRW die Politik ausführlich zu den geplanten Maßnahmen informieren. Danach gibt’s es dann ein Up-date für den Rat und die Bürgerschaft.
Text: Martin Mönikes