Nicht nur die Uhrzeit war für einen Stammtisch des Industrievereins ungewöhnlich, sondern auch die Örtlichkeit. Der Mai-Termin fand im späten Nachmittag in den Produktionshallen der Firma Schulz-Dobrick statt, ein Unternehmen, das seit mehr als drei Jahrzehnten individuellen Insekten- und Pollenschutz sowohl für private Nutzer als auch große Firmen oder sogar Krankenhäuser bietet. Zu dieser „Arbeitszeit“ konnten sich die rund 60 Gäste einen authentischen Eindruck von den Produkten und komplexen Abläufen verschaffen. Roman Schulz-Dobrick (39), seit 2016 Geschäftsführer und 2022 alleiniger Gesellschafter der 1992 gegründeten GmbH Schulz-Dobrick, beschrieb in einer ausführlichen Präsentation den geschichtlichen Rückblick, die aktuelle Situation und die konkreten weiteren Pläne.
Die 1989 als „Die Mobilschreiner“ von zwei Handwerkern gegründeten GbR wurde 2018 von RSD Systeme GmbH zur Reichel & Schulz-Dobrick GmbH (RSD) umbenannt. Seit 1993 arbeitet die GmbH eng mit Neher zusammen, dem Marktführer für maßgeschneiderten Insektenschutz, als erster zertifizierter Partnerbetrieb in NRW. Dem Thema Insektenschutz hatten sich die Gründer ursprünglich eher zufällig genähert, weil ein Freund nach einer USA-Reise anregte, ihm eine der dort üblichen Insektentüren nachzubauen. Der Versuch gelang, die Nachfrage war sofort riesig. 1995 wurde die zunächst zusätzlich betriebene Schreinerei geschlossen, alle Konzentration galt dem Insektenschutz.
1996 folgte der Umzug von Leichlingen nach Langenfeld, 2006 der Umzug zur Albert-Einstein-Straße, wo nach einem Anbau in 2016 rund 1000 qm für die Produktion und 600 qm für die Büroräume zur Verfügung stehen. Inzwischen ist noch eine Kommissionierungshalle entstanden.
Nicht nur die Räumlichkeiten vergrößerten sich. Heute sind 50 Mitarbeitende beschäftigt, davon vier im Vertrieb, die beim Kunden ausmessen und Angebote erstellen sowie sieben Monteure. Zu diesem stetigen Wachstum trug auch die Corona-Pandemie bei: „Die Coronajahre waren besonders gute Jahre, die Kunden konnten nicht rausgehen, nicht verreisen, viele investierten in ihre Immobilie“, erinnert sich Schulz-Dobrick. Trotz aktueller Herausforderungen wie Fachkräftemangel und wirtschaftlicher Unsicherheiten blickt man optimistisch in die Zukunft. Geblieben sind die besonderen Herausforderungen des „Saisonbetriebes“, einem relativ ruhigen Herbst und Winter folgt in der Regel ein sehr anspruchsvolles Frühjahr.
Das Rundum-Sorglos-Paket der Firma beinhaltet die ausführliche Beratung, das Aufmaß und die Angebotserstellung beim Kunden vor Ort, die individuelle Maßanfertigung und zuverlässige Montage – alles aus einer Hand. Auch bei späteren Ergänzungen und Reparaturen hilft man.
Ansgar Schmitz von der EWU IT GmbH unterstützt die Firma mit seinem Know-how und berichtete den Gästen über die inzwischen komplett digitalen, also papierlosen Abläufe des Unternehmens. „Aus einer 2016 entstandenen Handwerkersoftware (Adam-CRM) entwickelten wir eine Software, die das konkrete Angebot, die konfigurierten Artikel, den Produktionszeitpunkt, die Tourenplanung und das Datum der Auslieferung bzw. Montage festlegen“. Die ständige Kommunikation mit dem Kunden ist gewährleistet. Die Fahrzeiten, die Monteurstunden wurden reduziert, „der Kunde weiß wenige Stunden nach der Auftragserteilung wann geliefert wird“.
Michael Becher dankte den Herren Schulz-Dobrick und Schmitz für die ungewöhnlich offenen Informationen, und den vielen Mitarbeitenden, die für weitere Auskünfte bereitstanden und final den Gästen im Hof des Unternehmens einen angenehmen sommerlichen Abend mit leckeren Getränken und guten Gesprächen boten.
Weitere Informationen zum Unternehmen finden Sie auf https://schulzdobrick.de/ueber-uns/
Text & Fotos: Martin Mönikes