Gernot Paeschke ist „Unternehmer des Jahres“ – IVL Sommerfest am Wasserski

Alle zwei Jahre präsentiert der Langenfelder Industrieverein bei einem Sommerfest den „Unternehmer des Jahres“. Die Auszeichnung, ein vergoldeter Langenfelder Meilenstein, ging in diesem Jahr an einen Monheimer, den Bauunternehmer Gernot Paeschke.  Michael Becher, der IVL-Vorsitzende, beschrieb vor den mehr als 200 Gästen die unternehmerischen Leistungen Paeschkes, der 1970– noch nicht volljährig – das väterliche Geschäft übernehmen musste. Seine eigene 1982 gegründete Paeschke GmbH habe inzwischen im Großraum Monheim/Langenfeld/Leverkusen rund 12.500 Wohnungen gebaut, und die sogenannte „Paeschke-Qualität“ sei in der Branche ein fester Begriff. Dem Monheimer Original Emil Drösser (85) war es dann vorbehalten, in launigen Worten und rheinischer Mundart zu erklären, warum sein Freund Gernot Paeschke erst jetzt diese Auszeichnung bekam. Dabei spielten ein Engel Emilio, himmlische Harfen und göttliche Rastschläge an den Industrieverein Langenfeld eine Rolle. „Emil“ kennt „Gernot“ seit 50 Jahren als Karnevalist, Bergsteiger, Radler und Förderer der Kunst, der „viel Gutes tut, aber nicht darüber spricht“.

Gernot Paeschke dankte für die Auszeichnung, die er „trotz der erwähnten Bescheidenheit gerne annehme“, weil er sie auch als Anerkennung für seine Mitarbeiter, Handwerker und Subunternehmer verstehe, mit denen das Unternehmen langsam und stetig gewachsen sei. Beim Rückblick dankte er ausdrücklich der Langenfelder Stadt-Sparkasse, die damals dem nicht volljährigen Jung-Unternehmer vertraute. Über die Jahrzehnte habe er diese Verbindung zu Langenfeld gepflegt und allen Versuchungen widerstanden, anderenorts vermeintlich günstige Geschäftsideen zu verfolgen. Auch in den Krisenzeiten in 80er und 90er Jahren sei es seinem Team gelungen, Lösungen zu finden. Die aktuelle Situation sei allerdings noch kritischer. Das Unternehmen konnte in den Vorjahren jährlich rund 240 Wohneinheiten bauen, jetzt sind es nur noch maximal 60.

Ähnlich sorgenvoll hatte sich vorab der CDU-Bundestagsabgeordnete Dr. Klaus Wiener in seinem Grußwort geäußert. Er hatte zunächst allen IVL-Unternehmen gedankt, dass sie in diesen für die Industrie schwierigen Zeiten „durchhalten“. Bezogen auf den Preisträger erinnerte er daran, dass die Wohnungswirtschaft seit 2010 rückläufig sei, „von wegen 400.000 neue Wohnungen jährlich“, stattdessen immer neue Auflagen, Normen, zusätzliche Bürokratie, und auf breiter Front steigende Kosten. Wiener nutzte die Gelegenheit, mitzuteilen, dass er auch zur nächsten Bundestagswahl im Südkreis Mettmann antreten wird.

Michael Becher zeigte sich am späten Abend sehr zufrieden, und er dankte allen Beteiligten und primär den Hausherren, der Familie Süß. Einmal mehr war das Konzept aufgegangen, dass die IVL-Mitglieder selbst mitarbeiten. So sah man die Bankdirektoren am Grill, andere Firmenchefs hinter der Theke, am Cocktail-Stand, in der Spülküche oder beim Service. Für den musikalischen Rahmen sorgte das Jörg-Kaufmann-Trio aus Langenfeld.

Info: Der Goldene Meilenstein ist eine von Nachbildung des Stundensteins, eines Wegweisers aus Langenfelds Postkutschenzeit. Das Original steht am Langenfelder Rathaus.

Die vergoldete Nachbildung wird traditionell von Schmees cast, dem Edelstahlwerk am Rudolf-Diesel-Weg, gefertigt. Gernot Paeschke ist der elfte Preisträger. Geehrt wurden bisher Friedrich Witte, Hans-Gerd Kampmann, Robert Röseler, Magnus Staehler, Alfried Lages, Johannes Sühs, Peter Dücker, Theo Besgen, Holger Höhmann und Christoph Fliegner.