„Ein Studium ist nicht die einzige Möglichkeit, manchmal ist (zunächst) eine berufliche Ausbildung der bessere Weg“, hörten 16 Schülerinnen und Schüler der 9. und 10. Klasse der Kopernikus Realschule von Alina Wunderlich, die 2018 eine Lehre als Mediengestalterin begann. Interessierte Zuhörer waren am Dienstagmittag auch die Leiter aller weiterführenden Schulen Langenfelds und Vorstandsmitglieder des Industrievereins. Sie beobachteten vor Ort die Präsentation der Firma Backes-Druck. Es war der Auftakt des neuen Formats „Langenfelder Unternehmen präsentieren sich in Langenfelder Schulen“.
Insgesamt vier Firmen werden in den nächsten Wochen in den weiterführenden Schulen ein realistisches Bild über Berufsbilder, Anforderungen und Unternehmen geben und können sich gleichzeitig bei potentiellen neuen Mitarbeitern bekannt machen. „Wir haben ein vielfältiges Angebot“, freut sich Hannes Sühs und verweist auf die unterschiedlichen Branchen, neben der Druckerei Backes, sind der EDEKA Lebensmittelhändler Hövener, das Edelstahlwerk Schmees und der Softwareentwickler SoftwareConsult GmbH am Start. Das Konrad-Adenauer-Gymnasium, die Bettine-von-Arnim Gesamtschule und die Prisma Schule sind die anderen Partner. Die konkreten Termine werden bilateral zwischen Unternehmen und Schulen abstimmt.
„Dem Fachkräftemangel begegnet man am ehesten mit der Ausbildung eigener Mitarbeiter“, waren sich auch Mark Klein (Fa. Inovator) und Clemens Schmees (schmees cast) einig. Die Schulleiter loben die Projektidee, „um tatsächlich mit den Schülern ins Gespräch zu kommen“, im Vergleich zu Ausbildungsmessen, „bei denen manchmal im Vorbeigehen nur Kulis und Gummibärchen abgegriffen werden“. Das Angebot ist bewusst niederschwellig, also freiwillig und in einer der Pausen. „Klein und fein, es lebt von der Flexibilität der Mitwirkenden“, so Kopernikus-Schulleiter Frank Theis. Dazu gehört, dass die Kids vom Unterricht befreit sind, wenn die Infoveranstaltung über die Pausenzeit hinausgeht.
Lehrerin Melanie Hykes, die an der Kopernikus-Schule bei Studien- und Berufsorientierung hilft, zeigte sich sehr zufrieden mit den umfassenden Darstellungen der Berufsbilder Mediengestaltung und Medientechnologie, und der Aufforderung, möglichst viele Praktika zu machen, um sich eigene Eindrücke zu verschaffen. „Wenn jemand von außen solche Hinweise gibt, hilft das vielleicht mehr als unsere ständigen Bemühungen“. Alina Wunderlich blieb in ihrer Präsentation keine Frage schuldig, vom Berufsschulunterricht bis hin zu den Verdienstmöglichkeiten im Familienunternehmen Backes (1.000 Euro im ersten Lehrjahr).
„Wir sind alle gespannt“, hatte IVL-Vorsitzender Michael Becher im Vorfeld gesagt und schon einen gemeinsamen Gedanken- und Erfahrungsaustausch spätestens im März angekündigt.